Samstag, 12. September 2015

In der Thüringischen Staatskanzlei, (Teil 1)

genauer: in ihrem Barocksaal fand am 6. September eine interessante Veranstaltung im Rahmen der „Achava-Festspiele“ statt. Diese Festspiele sind neu in Thüringen, sie umfassen eine Vielzahl von verschiedenartigen kulturellen Veranstaltungen - interkulturell, interreligiös mit „jüdischen Impulsen“, wie angegeben war. Diese Attribute hätten mich zu einer Reise nach Thüringen nicht unbedingt bewegt, dafür lockte mich eine Podiumsdiskussion mit dem bekannten Nahostkorrespondenten Ulrich Sahm und der mir durch ihren Blog bekannten russisch-israelischen Siedlerin Chaya. Des Weiteren war ein in Deutschland lebender Palästinenser Ayman Qasarwa dabei und der Musikprofessor Jascha Nemtzow, der auch künstlerischer Leiter der Festspiele war.

Die Diskussionsreihe „Unter dem Feigenbaum“ sollte die Vorstellung vom gemächlichen, friedlichen und respektvollen Gespräch in einer guten Atmosphäre evozieren. Dass das Gespräch bis zuletzt friedlich und respektvoll blieb, ist auch der sehr kultivierten und gewandten Gesprächsleitung des Intendanten der Festspiele Martin Kranz zu verdanken.

An mehreren Vormittagen fand eine Diskussion zu verschiedenen weltpolitischen Themen statt. Nun, am 6.9. war Israel an der Reihe, speziell Existenz und Bau von Siedlungen. Es wurde klar, dass die Siedlungen eigentlich - im Verhältnis zu dem, was im Nahen Osten sonst geschieht -, einen begrenzten Konfliktpotential aufweisen, der allerdings sehr emotional aufgenommen wird. Ulrich Sahm, der einen geschichtlichen Abriss gab, sagte, dass das 3-fache „Nein!“, das 1967 in Khartum von den arabischen Staaten gegen Israel ausgesprochen wurde (Nein zum Frieden mit Israel. Nein zur Anerkennung des Staates Israel. Nein zu Verhandlungen mit Israel) der Auslöser für den Bau von Siedlungen war, die damals übrigens in Deutschland und anderswo als eine Art Pioniertaten angesehen wurden. Anfangs auch als Wehrsiedlungen bezeichnet, hatten sie hauptsächlich eine sicherheitspolitische Funktion für Israel. Weiterhin machte Ulrich Sahm klar, dass beim Siedlungsbau keineswegs Land geraubt wird, wie allgemein kolportiert wird, sondern dass die privaten Besitzverhältnisse außerordentlich penibel von den israelischen Gerichten moniert und meist zugunsten der Palästinenser bewertet und beschieden werden.

Fortsetzung folgt

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