Sonntag, 6. April 2014

Gibt es nicht überall Schizophrenes?

Im Kleinen wie im Großen? Im Kleinen sieht es so aus: Ein Pfarrer predigt in einer Gemeinde in der Passionszeit: Sollte man es nicht einmal ausprobieren, für eine gewisse Zeit auf etwas zu verzichten? Man kann dadurch etwas gewinnen, wovon man vorher gar nichts gewusst hat. Vorsichtshalber gibt er keine Ratschläge, worum es sich beim Verzicht handeln könnte. Ein üppiges Essen kann es jedenfalls nicht sein, denn unmittelbar nach der Predigt zum Verzicht lädt er für nächste Woche zum Festessen für die Gemeindehelfer ein. Bei dieser Art von Beliebigkeit kann ich mir vorstellen, dass man auch einmal auf den Verzicht verzichten könnte, und man gewönne vielleicht auch etwas Neues für sich?

In einem Ort werden jährlich große Fotoveranstaltungen durchgeführt. Schönste Naturfotos in Großformat stehen auf Plätzen, in Galerien, Zelten. Oft verbunden mit dem Hinweis, die Natur doch bitte zu schätzen, zu erhalten, zu pflegen zu bewahren. Auch manchmal mit dem Hinweis, dass dieses oder jene fotografierte Tier durch den Klimawandel vor dem Aussterben bedroht sei. Im gleichen Ort werden Laserlichtschauen veranstaltet zu denen (angeblich oder tatsächlich) zehntausend Menschen z.T. von weit her angefahren kommen, um diesem energiereichen Spektakel zuzuschauen.

In den Nachrichten wird über den Klimawandel berichtet. Wie Temperaturen sich erhöhen, Unwetter zunehmen, der Meeresspiegel steigt. Was man dagegen tun kann, mit welchen Mitteln man den CO-2-Ausstoß reduzieren könnte. Unmittelbar darauf kommt in den Nachrichten: die Piloten streiken, es gibt 4000 Flüge weniger. Besser kann man doch nicht den CO-2-Ausstoß senken. Warum jubelt man nicht, sondern beklagt den Streik? Ich weiß, Nachrichten sind neutral, sie sollen keine Wertungen bringen (wenn man sich doch nur daran halten und nicht mittels lobender oder abwertender Attribute durchaus oft Nachrichten werten würde!). Aber auch kein Kommentator bejubelte die Einsparung des CO-2-Ausstoßes oder wäre sogar auf die Idee gekommen, dass insgesamt viele Flüge nicht nötig wären oder durch die Besteuerung des Kerosins unattraktiver gemacht würden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Menschheit ernsthaft an den Klimawandel, bzw. an schlimme Auswirkungen des Klimawandels glaubt, so lange Kerosin für Flugzeuge subventioniert wird, so lange es die Formel 1 gibt und so lange es Massengroßveranstaltungen gibt.

Im Luftreich des Traums

gegen Ideologien

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